Meine Zweiradgeschichte in Bildern

Meinen ersten Führerschein für motorisierte Zweiräder habe ich 1998 erworben - die Klasse 1b für Zweiräder mit max 80 Kubik und gleicher Maximalgeschwindigkeit.

Suzuki TS 80er

Von einem Nachbarn wurde ein schuppenverstaubtes „Schätzchen“, der klassische Garagenfund, ausgegraben, eine Suzuki TS 80er:

Suzuki TS80er

Leider war sie nicht in so einem schönem Zustand wie dieses Musterstück aus dem Fundus des Internets (dessen Besitzer ich leider nicht ausfindig machen konnte). Eher als fahrende Baustelle, die wahlweise ohne Bremsen, Kupplung, Kickstarter, Licht und auf Holzreifen unterwegs war, und mich ein knappes Jahr (meistens) zur Ausbildung brachte…

Ein Tank, der nicht abschließbar war, war unangenehm auf dem Berufsschulparktplatz, ständig gerissene Bowdenzüge, 6V „Beleuchtung“ und diverse Qualistätsmängel haben mich nachhaltig geprägt. Ich hatte damals zwar keine Schraubererfahrung und hätte mit heutigen Ressourcen sicher mehr daraus machen können, aber Suzuki ist bei mir unten durch.

Anschließend war aber sowieso erstmal ein paar Jahre das „Auto“ total in, bevor ich über meinen Bruder an eine Honda XL 600er geriet:

Honda XL 600er

Honda XL 600R

Die wurde von mir (leider) überhaupt nicht gepflegt, ich glaub in den 6-8 Jahren in meiner Herrschaft gab es maximal Kettenfett und die fesche lila Sitzbank. Es gab nur einen Stellplatz im Regen vor der Haustür und Ressourcen und Ahnung hatte ich auch noch keine.

Trotzdem, bis auf das nervige Antreten von 600ccm als 1-Zylinders (meist so 20-40 Versuche „eingesprungen“), war die Karre sehr zuverlässig. Selbst auf ihrer letzten Reise zum Händler war sie trotz fast dauerhaften Regenparkens noch nicht völlig kaputt, die Elektrik tat es, und sobald der Motor lief, gab es auch fahrtechnisch keine Probleme. Für 400 Euro Erlös wurde die erste Wohnungseinrichtung finanziert….

Aber noch am Verkaufstag nahm ich mir fest vor, in finanziell besseren Zeiten „was Kleines“ zuzulegen, da mich das ankicken der 600ccm schon arg Nerven und Kraft gekostet haben (Nichts ist schöner, als nach dem Start schon schwitzend in den Moppedklamotten zu hängen). Das es natürlich 2010 auch schon E-Starter gab lassen wir mal außen vor…. ;-)

Honda CM 200t

Im Herbst 2013, also 3 Jahre später, war es dann tatsächlich soweit, nach reichlicher Überlegung und Recherche durfte das neue Zweirad nur wieder eine Honda werden - die Zuverlässigkeit überzeugte. Leichter sollte es werden und ökonomisch, also vorzugsweise in der Viertelliterklasse. Gerne hätte ich (damals schon) eine CB 250 Two Fifty gehabt, doch die war rar und weit weg - und meist finanziell außer Reichweite für einen „muss-sofort-Motorrad-fahren“-Schnellschuss für einen Teilzeitjobber neben dem Studium.

Kurzzeitig war auch die CX 500 „Güllepumpe“, für ihre Zuverlässigkeit gelobt, ins Auge gefasst. Aber über 200kg (vorallem das Modell mit Vollverkleidung das ich getestet habe) - das war nicht meine Vorstellung von Moppedfahren.

Ganz in der Nähe stand dann eine Honda CM 200t - gesehen, gesessen, gekauft.

Natürlich vorher über das Modell informiert und reiflich überlegt - aber letztendlich war bei 600,- für das gut gepflegt Schätzchen, das Risiko überschaubar. Und es sollte sich lohnen. Trotz eines Kreisverkehrrutschers schon in den ersten Wochen konnte ich für wenig Geld die Maschine in Betrieb halten. Jahresversicherungen von unter 30 Euro und 14 Eur Steuern, 4 Liter Verbrauch - solange die Regenwahrscheinlichkeit bei <30% lag war ich damit immer unterwegs.

Honda CM 200t

Honda NX 250

Trotzdem, kaum ein halbes Jahr später musste schon ein Zweitmopped her. Vor der Light-Chopper 200t Twinstar war ich durch Enduro-Designs geprägt und hatte ein Faible für Motorraddesigns aus den 80ern. Zuverlässigkeit und E-Starter schätzte ich aber inzwischen auch und es wurde eine Honda NX 250 MD 25 „Little Dominator“ - an der noch ein bisschen was zu tun war, bis wir die Straßen abwechseln unsicher machen konnten.

Honda NX 250 nach dem Kauf

Nach einigen amateurhaften Ausbesserungs- und Lackierversuchen erstrahlte die Maschine in einem an die Originalfarbe angelehnten Dunkelblau. Die Aufkleber wurden mit Hilfe eines Bekannten und der Vorlage aus dem www.nx250.de -Forum erstellt und die neu bezogene Sitzbank (da musste die Sattlerei ran, weil alle Tacker versagten) und die nach 3 Jahren auch endlich getauschten Faltenbälge machten es fast komplett. Nur der Tank war noch weiss…

Honda NX 250 Stand Juli 2017

Nach dem der Motor sich aber über den gesamten Zeitraum nicht sooo gut anhörte habe ich die NX 250 dann 2022 für knapp 1200,- Euro (bei einem ursprünglichen Kaufpreis von 800,- Euro) wieder abgegeben - da war sie aber durch Edelstahlkrümmer, Umrüstung auf Straßenreifen a lá Supermoto und weitere Reparaturen an der Verkleidung auch deutlich aufgewertet.

Ich bedauere den schlechten Motorzustand etwas, weil die Maschine sehr geil zu fahren war. Leider ist dieses Modell so selten, dass auch Ersatzteile schwer zu bekommen waren. Vorallem der durchrostende Auspuff war aktuell nicht legal zu ersetzen.

Honda CM 200t - die Zweite

CM 200t die Zweite, allerdings gedrosselt, sonst optisch gut in Schuss

Meine rote erste CM 200t hatte nach einer Urlaubsfahrt im Herbst 2021 leider eine Undichtigkeit im Zündekerzengewinde. Die Reparatur mit Motor-/Kopfausbau etc erschien mir zu aufwendig, deshalb habe ich mir im Frühjahr 2022 eine nahezu baugleiche CM 200t geholt, aber leider in der gedrosselten Variante. Mein roter Twinstar hatte mich für 8 Jahre auf fast 16.000 km begleitet und das für fast lächerliche Anschaffungskosten von 600,- Euro. Die neue war sogar noch einen Hunderter billiger und das vom Erstbesitzer.

Auch mit der neuen Maschine ging es im Herbst 22 wieder auf Urlaubstour ins Nachbarland mit den vielen Deichen, die 11 PS waren zwar manchmal etwas nervig im Anzug, aber in der Endgeschwindigkeit namen sich die beiden Varianten nicht viel.

CY 50 und Monkey

Nachdem die NX 250 vom Hof war, musste der entstandene Platz natürlich gefüllt werden. Da meine Frau keinen Schein hat und für maximale Entschleunigung habe ich noch zwischenzeitlich eine Honda CY mit 50ccm erworben.

...wenns läuft...dann braucht man auch eine Honda CY 50 "Frechdachs" ;-)

Und kurze Zeit später noch ein zweites Bastelprojekt, eine günstige Skyteam Monkey mit ebenfalls 50 Kubik.

Skyteam Monkey 50 schon umgerüstet auf komplett blau

Während die Skyteam noch immer auf mehr Widmung wartet, habe ich bei der CY50 schon den Motor aufgehabt und die Ventile etwas eingeschliffen. Ein paar Hundert KM sind bislang draufgekommen, aber jetzt gibts wieder ähnliche Probleme und neue Arbeit.

Ende der CM200-Ära

Zum Saisonstart 2024 kam dann eine weitere Veränderung. Bei der „neuen“ CM kam mir nach Aufdrehen des Benzinhahns aus feinen Löchern im Schlauch Benzingesprenkel entgegen - und Anspringen wollte sie auch nicht - das war bei der 1. Twinstar in all den Jahren nicht passiert nach dem Winterschlaf.

Also habe kurzentschlossen etwas genervt zwei (!) Fotos gemacht von den beiden Maschinen und als Verkaufsanzeige für gemeinschaftliche 550 Euro Angeboten. Keine Stunde später hatte ich bereits eine Anzahlung und am nächsten Tag gingen die Maschinen in den Osten…

Jetzt hatte ich also nur noch 100ccm in Form von zwei Mokicks in der Garage - die waren aber für den Arbeitsweg nicht geeignet.

Nächste Generation - die Two Fifty

Es musste also etwas neues her. Wieder eine CM 200/250? Etwas mehr mit der CM400? Oder was ganz verrücktes und eine Voge 300 Rally als Neufahrzeug aus China? Aber noch bevor ich eine Probefahrt vereinbaren konnte, klickte die Kleinanzeigen App und 3 Stunden später war ich auf dem Weg um eine CB 250 Two Fifty zu besichtigen. Und etwas mehr als 10 Jahre nach dem ersten Versuch hat es dann wirklich geklappt, für 900,- Euro eine gut erhaltene Two Fifty mit keinen 20 Tkm erworben. Und deswegen sind wir hier…

 Honda CB 250 Two Fifty

Ausblick: Und vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann zu einem anderen legendär haltbaren Mopped….der Honda CG 125 oder einer NX650 oder einer Dax/Monkey 125ccm oder eben doch der Voge? Wir werden sehen.